x

Tag der Bayerischen Ernährungswirtschaft

Datum: 09.11.2022Quelle: ABEW
Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel beim Tag der Bayerischen Ernährungswirtschaft in München: „Nicht nur was, sondern wer und wo etwas gesagt wird, ist wichtig für die Reaktion der Verbraucher und der Politik!“ (Foto: ABEW)

 

Die Bayerische Ernährungswirtschaft diskutierte am 18. Oktober in München mit dem Präsidenten des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel über die Information der Verbraucher zur Sicherheit, Produktion und Qualität der Lebensmittel in Deutschland. Ein wichtiger Faktor ist die Wahrnehmung der Verbraucher, denn sie hat wesentliche Auswirkungen sowohl auf die Unternehmen der Ernährungswirtschaft – sie ist ökonomisch nicht rational – als auch auf die behördliche Risikobewertung. Beiden Einflüssen kann besser begegnet werden, wenn man die Verbraucherwahrnehmung versteht und sie einzuschätzen weiß. Der Vortrag von Prof. Hensel schlug einen Bogen von den formalen Anforderungen an die Risikobewertung im Lebensmittel- und Agrarbereich hin zu den Möglichkeiten dafür, wie Unternehmen und Behörden gemeinsam falschen Wahrnehmungen in der Gesellschaft und in der Politik entgegenwirken können. Risikowahrnehmung ist z.B. abhängig vom Alter und vom Familienstand, so Hensel. Mit anschaulichen Beispielen erläutert der BfR-Präsident unter anderem die Nachteile von Sekundärstandards bzw. die negativen Folgen der immer geringeren Nachweisgrenzen, die teilweise dazu führen, dass risikofreie Lebensmittel zu Unrecht diskreditiert und teils sogar vernichtet werden, was ethisch nicht vertretbar ist. „Nicht was, sondern wer und wo etwas gesagt wird, ist wichtig für die Reaktion der Verbraucher und der Politik!“ erläuterte Hensel.

Bei der anschließenden Diskussion rund um die Lebensmittelsicherheit bzw. deren Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit mit Vertretern der Ernährungswirtschaft in Süddeutschland sowie der Verwaltung und der Organisationen der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Bayern wurde deutlich, wie vielfältig die Lösungsansätze sind. „Die Voraussetzung für eine realistische Risikobewertung ist die Kenntnis der Gefahrenschwelle!“ stellte der Vorsitzende der ABEW, Stefan Soiné fest. Hier setzt die Arbeit der ABEW an: Die Integration von wissenschaftlichen Erkenntnissen in das tägliche Leben und die Bildung von Vertrauen, nach diesen auch zu handeln. Die ABEW repräsentiert die gesamte Breite der bayerischen Ernährungswirtschaft und setzt sich für die Mitglieds-unternehmen und -verbände im Allgemeinen sowie im Einzelfall auch in tagesaktuellen Fragen ein. Die Land- und Ernährungswirtschaft ist in Bayern vom Umsatz her die zweitstärkste Branche und jeder siebte Arbeitsplatz hängt von ihr ab.

Roland Sossna / moproweb

Artikel mit Bildern drucken Artikel ohne Bilder drucken

Newsletteranmeldung

Bitte geben Sie Ihre Daten an.
Felder mit * sind Pflichtfelder.
Bitte wählen Sie die passenden Newsletter aus:
Datenschutz:

Newsletterabmeldung

Die Abmeldung von unseren Newslettern ist über den Abmeldelink am Ende jedes Mailings möglich.