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Ohne Wiederkäuer geht es nicht

Datum: 01.12.2021Quelle: SMP

Auf dem Milchforum der Schweizer Milchproduzenten (SMP) wurde am 26. November 2021 in Luzern festgestellt, dass es ohne Wiederkäuer keine ausreichende Welternährung gibt.

Um die Welternährung mit dem erwarteten Bevölkerungswachstum zu leisten, müssen verschiedene Strategien verfolgt werden, so SMP-Vorsitzender Urs Niggli. Zum einen müssen vermehrt pflanzliche Proteine wie zum Beispiel Erbsen, Sojabohnen, Linsen Lupinen, Kichererbsen eingesetzt und zum anderen der Konsum von Fleisch reduziert werden. Weiter muss aber gleichzeitig der Wiederkäuer standortgerecht eingesetzt werden. Denn die vielen Grasflächen sind für den Menschen nicht direkt nutzbar. Weiterhin müssen Nebenprodukte aus der Lebensmittelindustrie effizient als Tierfutter eingesetzt werden können, um Food-Waste zu verhindern.

 

Zielkonflikte 

Mit einer Berechnung von zwei Alternativ-Szenarien – Intensivierung gegenüber grasbasierter Fütterung – zeigte der Milcherzeuger Markus Kretz auf, dass die Erwartungen der Politik und der Gesellschaft in der Praxis zu Zielkonflikten führen. Auf seinem Betrieb zum Beispiel müsste für eine Verringerung der Emissionen pro Kilo Milch eine Intensivierungsstrategie gefahren werden. Das ist nicht das Ziel, weil diese gleichzeitig eine zu hohe Nahrungsmittelkonkurrenz verursachen würde. Ergänzende Maßnahmen, wie zum Beispiel Biogasanlagen, Futterzusätze, oder höhere Lebtagesleistungen, könnten eine spürbare Reduktion der Emissionen bringen. Diese seien aber oft noch zu wenig erforscht oder nicht praxistauglich für eine Anwendung in der Breite.

 

Emissionen im Verhältnis zum Nährwert 

In der vom BauernZeitungs-Redakteur Josef Scherer geleiteten Podiumsdiskussion, kristallisierte sich eine neue Betrachtungsweise der Emissionen heraus. Um ein Produkt fair zu beurteilen, müssen dessen Emissionen im Verhältnis zu seinem Nährwert und nicht zu seinem Volumen betrachtet werden. Schließlich könne man sich ja nicht von Wasser ernähren. Allerdings sind die Bedürfnisse der Konsumenten zentral. Darum heißt es nicht entweder Milch oder Imitate, sondern es muss ein Nebeneinander geben. Klar wurde, dass die Milchkuh in der Schweiz eine nicht zu ersetzende Position hat und die Milchproduktion standortgerecht ist. Wichtig ist es, die Konsumenten in die Verantwortung einzubeziehen. Sie sollen ihre Kaufentscheide im Laden den steigenden Erwartungen an die Herstellungsprozesse anpassen. Das bedeutet auch etwas höhere Preise. Ohne eine solche Verhaltensänderung bei den Konsumierenden kann eine nachhaltige Produktion nicht funktionieren.

Roland Sossna / moproweb

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