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Erzeugungspotential in den Milchviehbetrieben aktiviert

Datum: 20.01.2023Quelle: VMB

Die Milchpreisentwicklung der letzten Monate hat zusehends das Erzeugungspotential in den Milchviehbetrieben aktiviert. Zum Auftakt ins neue Jahr liegt mittlerweile der Vorsprung gegenüber der Vorjahreswoche bei gut über vier Prozent. Diese erhöhten Werte wirken sich allmählich problematisch auf die Marktentwicklung für Milcherzeugnisse aus, da die Absätze national wie international durch die wirtschaftliche angespannte Situation (hohe Energiepreise, zweistellige Inflationsrate) ein sehr ausgeprägtes verhaltenes Kaufinteresse aufzeigen. Die Nachfragesubstanz ist vergleichbar geringer geworden, so dass Preiskorrekturen für Milcherzeugnisse im Export wie auch bei Commodities zu beobachten sind.

Milchfett: angespannte Preisdifferenz
Die Verkaufszahlen an Milchfett sind für den Jahresübergang eigentlich noch ganz passabel. Stückware konnte zufriedenstellend verkauft werden. Dagegen verlaufen die Geschäfte mit Blockware sehr eingegrenzt. Gleichzeitig wird flüssiges Milchfett weniger nachgefragt, so dass mit erhöhter Fetterzeugung ein Überhang entsteht. Die Tagespreise haben daher bei Blockware und Rahm bereits schon deutlicher nachgelassen, während Stückware durch seine bestehenden Kontrakte noch fest abgesetzt werden kann.

Hartkäse: normales Geschäft
Das Handelsvolumen an Hartkäse ist weitestgehend normal geprägt. Der Absatz an Allgäuer Rundlaibe und Allgäuer Viereckware als auch Emmentaler Blockware ist für Mitte Januar gut. Die Nachfrage nach 400 gr.-Stücken und Stiftelware im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) sind stetig und können freundlich abgesetzt werden. Die Weiterverarbeiter rufen für die Jahreszeit ebenfalls noch ansprechend ab. Das Exportgeschäft verläuft dagegen schon etwas verhaltener. Die preisliche Position ist durchwegs noch fest, obwohl bereits einige andere Käsesegmente sich in den Erlösen eher kritisch entwickeln.

Schnittkäse: abwartend bei Menge und Preis
Die Verkaufsmengen bei Schnittkäse zeigen sich momentan abwartend. Einzig im LEH gehen noch verhältnismäßig gute Mengen bei Edamer, Gouda und den Schnittkäsespezialitäten an den „Jahresstart“. Dagegen wird bei den anderen Absatzsegmenten schon ein Spekulationskoeffizient eingeschaltet, da die Absatzmengen im Export und Großhandel schwinden und die Lagerbestände sich aufbauen. Preislich werden derzeit in 10 Cent-Schritten wöchentlich Zugeständnisse (bereits zur Adventszeit) eingeräumt.

 

Dr. Hans-Jürgen Seufferlein / VMB

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