Energiesparende Kaltpasteurisierung

Das 2017 von Rasmus Mortensen (im Foto) gegründete dänische Unternehmen Lyras  bietet eine Lösung, um Milch und andere Flüssigkeiten deutlich nachhaltiger und energieschonender zu pasteurisieren als mit der herkömmlichen Methode. Mit dieser patentierten Technologie können Hersteller bis zu 90 Prozent Energie und zwei Drittel Wasser sowie mehrere Maschinen und Infrastruktur gegenüber der herkömmlichen Pasteurisierung mittels Hitze einsparen. Im Herbst werden die ersten Käsesorten, die mit der Lyras-Technologie hergestellt wurden, zu probieren sein.

Lyras setzt bei der Pasteurisierung nicht auf Hitze, sondern auf UV-Licht. Das Unternehmen hat einen patentierten UV-Filter entwickelt, der nur eine bestimmte Wellenlänge in die Milch gelangen lässt. Diese wird in einem genau kontrollierten wirbelnden Fluss an den Lichtwellen vorbeigeführt, sodass nicht nur Bakterien, sondern auch Sporen eliminiert werden. Dadurch werden die behandelten Lebensmittel länger haltbar, wodurch weniger Abfallprodukte entstehen. Erste Molkereien in Dänemark, Schweden, Australien, Spanien und den USA haben bereits auf die energieschonende Kaltpasteurisierung umgestellt.

„Es sieht ganz danach aus, dass die Pasteurisierung mittels ultravioletten Lichts eine echte Alternative zur herkömmlichen Aufbereitungsmethode sein kann, ohne in der Qualität Abstriche machen zu müssen. Das spart enorm viel Energie, Kosten und Zeit“, zeigt sich Torben Aarris, CEO von Them Andelsmejeri, die den ersten Käse mit der Lyras-Technologie pasteurisierter Milch herstellt, optimistisch.

Mortensen: „Wir wollen mit unserer Technologie der Kaltpasteurisierung in der globalen Lebensmittelindustrie Fuß fassen. Unser Ziel ist es, einen Wandel herbeizuführen und damit signifikante Energie- und CO₂-Einsparungen zu erzielen … Unsere Technologie kann CO₂ in der Größenordnung von mindestens 40 Millionen Barrel Rohöl pro Jahr einsparen – allein wenn die weltweite Milchindustrie darauf umsteigt.“