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Akuter Handlungsbedarf gegeben

Datum: 08.04.2022Quelle: molkerei-industrie

 

 

 

Die Molkereien geraten zunehmend in Wettbewerb um den Rohstoff, stellte der MIV-Vorsitzende Peter Stahl (Hochland) am 8. April auf einer Pressekonferenz im Rahmen des Berliner Milchforums fest. Milchverarbeiter bezahlen deswegen aktuell zum Teil Milchpreise, die über ihrer Verwertung liegen. Dies sei auf Dauer aber nicht zu leisten, so dass die Abgabepreise an den LEH schnell angepasst werden müssen. Stahl sprach sich auf Nachfrage der Redaktion für kürzere Kontraktzeiten aus, bei Käse sollte angesichts der unkalkulierbaren Entwicklungen im Markt mit Handel nicht mehr alle sechs, sondern jeden Monat verhandelt werden.

Aktuell wurden erst wenige Abgabepreise an den LEH angehoben, erinnerte Stahl, dies betrifft Butter und einige Käse. Die große Welle der Preisanhebungen steht erst für Juni/Juli an. Von der breiten Preisanhebung bei Aldi („400 Artikel“) landet aktuell so gut wie nichts bei den Molkereien.

Bei einem Stopp des Gasimports aus Russland wird die Milchindustrie sehr schnell die Produktion einstellen müssen, warnte Stahl. Eine Umstellung auf andere Energieträger, z.B. Heizöl, ist nicht ohne Weiteres möglich, außerdem müssen für eine Ölverbrennung auch entspr. Genehmigungen (inkl. Brennstofftransport) eingeholt werden. MIV-Hauptgeschäftsführer Eckhard Heuser machte die Dramatik der Lage mit dem Hinweis deutlich, dass bei einem Ausfall der Gaslieferungen wohl auch kaum noch Öl mehr verfügbar sein wird. Deshalb müsse, so Stahl, die Milchindustrie mit ihren Vorlieferanten bei der Gaszuteilung in jedem Fall zu den kritischen Branchen gezählt werden.

Der MIV sieht dringenden Diskussionsbedarf im Bereich der GMO-freien Mopro. Hier droht als Folge des Krieges ein akuter Mangel an entsprechendem Futter, was VLOG, Regierung und Handel offenbar anders sehen. Stahl mahnte proaktives Handeln an, denn die Molkereien brauchen lange Vorlaufzeiten für eine Umstellung, z.B. für neues Verpackungsmaterial. Was bisher von VLOG an Lösungsvorschlägen gekommen ist, ist nicht praxistauglich.

 

Roland Sossna / moproweb

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