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10. Berliner Milchforum

Datum: 2019-03-22 14:00:00Quelle: molkerei-industrie

Ein Rekord an Ausstellern, Sponsoren und über 500 Teilnehmern macht das 10. Berliner Milchforum zu einem etablierten Expertenaustausch zum diesjährigen Thema „Export oder Heimatland – wo liegt die Zukunft“. Marktschocks wie aktuell der Brexit und die Handelsbarrieren mit China stellen die Unternehmen vor Herausforderungen im administrativen Bereich und den daraus resultierenden Kostenerhöhungen.

Das Impulsreferat von Prof. Dr. Martin Banse, Leiter für Marktanalyse am Johann Heinrich von Thünen-Institut stellt vor, wie eng es werden kann auf dem Binnenmarkt nach dem Brexit. Die Folgen wären überwiegend negativ, auch wenn die Auswirkungen auf den Milchsektor vergleichsweise gering sind. Etwa 6 % der deutschen Milchexporte gehen in das Vereinigte Königreich. Mit einem steigenden Preisdruck innerhalb der EU 27 ist aber zu rechnen, denn die Milchwirtschaft muss sich auf einen kleiner werdenden Markt einstellen.

Kasper Thormod Nielsen (im obigen Foto links, daneben Moderator Dr. Ludger Schulze Pals, top agrar), Leiter der Kommunikation und Public Affairs bei der Arla Foods Deutschland GmbH bestätigt, eine 100-prozentige Vorbereitung ist nicht möglich. Arla fühlt sich aber gut vorbereitet, und versucht z.B. Produkte mit langen Lagermöglichkeiten vorzuladen, um die erste vielleicht chaotische Zeit zu meistern.

Peter Manderfeld, Vorstandsvorsitzender der Hochwald Milch eG, hofft auf  max. 10% zusätzliche Kosten – eine Hochrechnung der Wissenschaftler. Hochwald exportiert Kondensmilch, die sich in UK großer Beliebtheit erfreut. Offen ist aber auch hier, ob die Abnehmer die erhöhten Kosten tragen.

Joachim Reinalter, Obmann des Sennereiverbandes Südtirol betont, dass in UK die italienischen Produkte mit hoher Qualität, so z.B. Mascarpone und Mozzarella verkauft werden.  Das Exportvolumen nach UK umfasst 6% vom Gesamtexport, die Auswirkungen werden aber auch für höherpreisige Spezialitätenprodukte spürbar.

Dr. Bianca Lind, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Rind und Schwein e.V. berichtet, dass in 2018 von 130.000 Zuchtrindern 4.000 Tiere nach UK exportiert werden. Sie gehören der kleineren Gruppe „Agrarproduktion“ an, die in das Land exportiert wird. Dennoch schaut auch die Agrarproduktion hoffend auch einen weichen Brexit.

Neben dem Brexit steht wie beim Milchforum in 2018 erneut die Branchenstrategie 2030 in der Diskussion. Bis zum Herbst sollen der Ministerin Julia Klöckner die Strategiepunkte für den Milchsektor vorgestellt werden. Es heißt, zusammen zu arbeiten und alle für die Branche wichtigen Themen zu besetzen.

Die Milchbranche ist noch suboptimal vorbereitet auf zukünftige Herausforderungen und steigende Anforderungen an den Sektor. Aber Ziel der Branche ist es, sowohl den Absatz auf dem Heimatmarkt und EU27-Markt zu halten als auch im Export stark zu sein. Mit Blick auf Nachbarländer wird eine Unterstützung und Förderung von Exportstrategien seitens der Politik erneut von Podium und Publikum gefordert.

Moproweb / moproweb

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